Misslungene Schloss-Sanierung

Dieses Schloss in Nordbayern wurde in den 2000er Jahren von einer adeligen Erbengemeinschaft verkauft.
Der neue Eigentümer ging mit Elan an die Sanierung des Denkmalensembles, welches aus Schloss, Kapelle und Gutshof besteht.
Mit zu viel Elan!

Um sein ehemaliges Wasserschloss auf „trockenen Füßen“ stehen zu haben, ließ der damalige Schlossherr Entwässerungsarbeiten durchführen, u. a. zur Trockenlegung eines Weihers in Schloss-Nähe sowie an den Fundamenten des Gebäudes. Das vermutlich auf Eichenpfählen gegründete Schlossgebäude (eine typische historische Bauweise bei feuchtem Untergrund – vor allem bei Wasserschlössern – benötigt eine gewisse Grundfeuchte, da sonst die Eichenpfähle zu trocken werden und zu faulen beginnen. Dadurch wird die gesamte Statik eines Gebäudes gefährdet.

Trotz Abraten von Experten setzte der Schlossherr die Arbeiten fort.
Am 13.07.2012 geschah das Unvermeidliche und ein Teil des Barockschlosses stürzte ein. (Quelle: Berichte zum Schlosseinsturz in der Presse)
Es folgte ein jahrelanger Streit, wer den Schaden zu verantworten hätte, während das bedeutende Baudenkmal weiter verfiel. Heute ist das Anwesen weiterverkauft und wartet auf eine fachgerechte Sanierung / Rekonstruktion.

Bei historischen Gebäuden, insbesondere bei ehemaligen Wasserschlössern / -burgen ist immer angeraten, einen Experten für historische Bauwerke hinzuzuziehen. Man sollte auch mit dem historischen „Flair“ der alten Bausubstanz leben, schließlich macht dies auch das Besondere an historischen Immobilien aus. Wer eine moderne Burg oder ein modernes Schloss möchte, sollte doch besser an einen Neubau denken.
#Schloss #Sanierung #Bayern #Verfall #barock

von: Matthias Helzel Schlagwörter: ,

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